Unser Anliegen ist es, den von uns versorgten hilfe- und pflegebedürftigen Menschen ein ganzheitliches palliatives Pflegekonzept zu bieten, das ein Sterben in vertrauter Umgebung, begleitet von bekannten Pflege- und Betreuungspersonen, ermöglicht. Eine ungewollte Krankenhauseinweisung am Lebensende soll daher möglichst vermieden werden.
Maßgebend für eine palliative Begleitung am Lebensende sind die Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden Person. Deren Selbstbestimmung hat für uns oberste Priorität. Als nahestehende:r Angehörige:r oder Betreuer:in werden sie in die palliative Versorgung sowie den Pflegeprozess mit einbezogen.
Gesundheitliche Vorausplanung
Unser Palliative-Care-Pflegekonzept beginnt aber schon weit vor der eigentlichen Sterbephase.
Alle Bewohner:innen erhalten nach einer individuellen Eingewöhnungszeit die Einladung zu einer gesundheitlichen Vorausplanung für die letzte Phase ihres Lebens. Ziel ist es, eine wertorientierte Patientenverfügung zu erstellen, die eine Pflege und Betreuung anhand der geäußerten Werte, Wünsche und Bedürfnisse sowie der aktuellen gesundheitlichen Situation ermöglicht. Behandlungswünsche für den akuten Notfall sowie für Zustände mit vorübergehender bzw. dauerhafter Einwilligungsunfähigkeit können so im Vorfeld mit freigestellten Palliative-Care-Fachkräften besprochen und festgehalten werden.
Dabei handelt es sich um ein freiwilliges Angebot, das jederzeit von der:dem betreffenden Bewohner:in angenommen, abgelehnt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden kann.
Ganzheitliche palliative Versorgung
Geriatrische Bewohner:innen benötigen eine umfassende, ganzheitliche Versorgung. Deshalb kommen sowohl kurative, rehabilitative als auch palliative Ansätze zum Einsatz. Viele geriatrische Bewohner:innen profitieren daher über mehrere Monate oder sogar Jahre von unserem ganzheitlichen palliativen Pflegekonzept.
Je weiter eine Erkrankung fortschreitet oder sich die:der Bewohner:in dem Lebensende nähert, desto mehr tritt eine hospizlich-palliative Begleitung in den Vordergrund. Dies beinhaltet auch wirkungsvolle Maßnahmen und Mittel gegen Schmerzen und andere belastende Symptome.
Psychosoziale und spirituelle Begleitung
Für die psychosoziale Begleitung während einer hospizlich-palliativen Begleitung stehen neben den geschulten Fachkräften auch Hospizhelfer:innen der örtlichen Hospizvereine sowie ehrenamtliche Sterbebegleiter:innen zur Verfügung.
Eine freie Ausübung der Religion sowie kultureller Bräuche auf dem letzten Lebensweg sind zentraler Bestandteil unseres diversitätssensiblen Pflegekonzepts. Eine spirituelle Begleitung kann durch ökumenische oder konfessionslose Seelsorger:innen des jeweiligen Hauses oder durch Vertreter:innen der jeweiligen Glaubensgemeinschaft erfolgen.
Jedes unserer Häuser pflegt eine eigene Abschieds- und Trauerkultur. Zu dieser Abschiedskultur gehört auch, dass im Sterbefall - entsprechend der hinterlegten Wünsche - eine direkte Information an die Angehörigen erfolgt.
Starke Partner
Als MÜNCHENSTIFT sind wir mit unseren Palliative-Care-Fachkräften ein aktives und engagiertes Mitglied im Hospiz- und Palliativnetzwerk München und arbeiten aktiv im Arbeitskreis Palliative Geriatrie mit.
Wichtige Kooperationspartner bei der palliativ-pflegerischen und palliativ-geriatrischen Beratung sind die Hospizvereine DaSein und Christophorus Hospiz-Verein, welche uns mit ehrenamtlichen Sterbebegleiter:innen und konzeptionellen Beratungen unterstützen. Vertreter:innen der MÜNCHENSTIFT und der Hospizvereine stehen zudem im gegenseitigen Wechsel als Dozent:innen für Fort- und Weiterbildungsangebote zur Verfügung.