Falsche Wimpern, Lippenstift und Glück

    10. September 2025

    Jubiläumsmodenschau bei der MÜNCHENSTIFT

    „Hinter den Kulissen waren wir alle wieder Mädels“, sagt MÜNCHENSTIFT-Mitarbeiterin Ruth Maria Funke über die Vorbereitungen zur Modenschau im MÜNCHENSTIFT-Haus Heilig Geist. „Wir haben falsche Wimpern und Lippenstifte ausprobiert und Schmuck getauscht. Das Aufstylen vor der Show und der große Auftritt auf dem Laufsteg – das hat uns alle für ein paar Minuten wirklich sehr glücklich gemacht.“ Eigentlich koordiniert Funke die Belegung MÜNCHENSTIFT – an diesem Tag aber hatte auch sie ihren großen Auftritt im glitzernden gelben Abendkleid. Zusammen mit den 16 Models an diesem Tag – Mitarbeitende, Angehörige und Bewohner:innen der MÜNCHENSTIFT, die jüngste 51, die älteste 92 – hat sie sich an diesem besonderen Tag in Schale geworfen. 

    Die Modenschau im MÜNCHENSTIFT-Haus Heilig Geist ist eine Institution: Bereits zum zehnten Mal fand das Defilee am Dom-Pedro-Platz am vergangenen Dienstag statt. Wie jedes Jahr hat MÜNCHENSTIFT-Mitarbeiterin Sabine Herbrich die Show organisiert.

    Motto, Models, Moderation

    Normalerweise leitet Herbrich die Tagespflege Neuhausen bei der MÜNCHENSTIFT und sorgt dort jeden Tag aufs Neue dafür, dass pflegebedürftige Senior:innen einen strukturierten und abwechslungsreichen Alltag erleben – ebenso wie ihre Kollegin Zdravka Preis, die sich in der Hausinternen Tagesbetreuung (HIT), einem vom Sozialreferat der Landeshauptstadt München bezuschussten Angebot, um individuelle Beschäftigungsangebote wie Yoga oder gemeinsame Musiknachmittage für Bewohner:innen aus der stationären Langzeitpflege kümmert.

    Für Sabine Herbrich und Zdravka Preis ist die Show ein echtes Highlight, dessen Organisation weit über „Dienst nach Vorschrift“ hinaus geht. „Die Vorbereitungen dauern mehrere Wochen“, erzählt Herbrich. „Ich überlege mir ein Motto, suche die Models, schreibe die Moderationen, kümmere mich um die Musik und wähle die Outfits aus.“

    Für die anstehende Modenshow hat Preis in der HIT zwei Models, 88 und 78 Jahre alt, gefunden. „Ich habe die Bewohner:innen angesprochen, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie Lust darauf haben“, sagt sie. Bei der Veranstaltung begleitet sie die beiden Damen, hält sich aber im Hintergrund: „Ich bin da, um Sicherheit zu geben. Das Wichtigste ist, dass es allen gut geht – und dass alle Spaß haben.“