MÜNCHENSTIFT startet Vier-Tage-Woche

    30. September 2025

    Die MÜNCHENSTIFT testet eine Vier-Tage-Woche in der stationären Pflege. In einer sechs Monate langen Probephase ab Oktober will die Seniorendienstleisterin herausfinden, ob sich das Arbeitszeitmodell zunächst in der Pflege und späterer auch in anderen Bereichen umsetzen lässt.

    Die MÜNCHENSTIFT, hundertprozentige Tochter der Landeshauptstadt München, testet die Vier-Tage-Woche in der stationären Pflege. Am Gehalt der Mitarbeitenden ändert sich dabei so gut wie nichts. Lediglich Zulagen, die pro Arbeitstag berechnet werden, fallen etwas geringer aus, erklärt MÜNCHENSTIFT-Personalleiter Markus Edel.

    Gleich bleibt auch die Wochenarbeitszeit. Die Mitarbeitenden arbeiten nach wie vor 39 Stunden pro Woche, verteilen diese aber auf vier statt auf fünf Tage. Eine Schicht dauert dann nicht mehr 7,8 (7 Stunden, 48 Minuten) sondern 9,75 Stunden (9 Stunden, 45 Minuten), jeweils zuzüglich Pause. 

    Bis zu sechs freie Tage sind möglich

    Wer vier Tage in Folge arbeitet, hat anschließend grundsätzlich drei Tage am Stück frei. Das bedeutet: Bei entsprechender Dienstplangestaltung können Mitarbeitende bis zu sechs freie Tage am Stück oder mehr haben. Pro Monat entstehen so jedoch in jedem Fall vier zusätzliche freie Tage.

    Die Probephase startet gleichzeitig in allen neun Häusern der MÜNCHENSTIFT in je einem Wohnbereich. Zielgruppe sind Vollzeitkräfte in der Pflege.

    Fachkräfte gewinnen 

    Mit der Vier-Tage-Woche als freiwillige Option möchte die MÜNCHENSTIFT sich weiter als attraktive Arbeitgeberin am Markt positionieren und mehr Fachkräfte gewinnen.

    Geschäftsführer Andreas Lackner sagt: „Die MÜNCHENSTIFT hat sich schon immer stark für die Belange der Mitarbeitenden eingesetzt. Wir haben gut zugehört: Unsere Mitarbeitenden haben nach mehr Flexibilität bezüglich Arbeitszeit und Einsatzzeiten gefragt. Gemeinsam mit dem Betriebsrat haben wir in kurzer Zeit dieses Pilotprojekt geplant und umgesetzt. Das ist ein gutes Beispiel dafür, was man schafft, wenn man vertrauensvoll und eng zusammenarbeitet.“

    Großes Interesse

    Auch die Bewohner:innen sollen profitieren: „Längere Schichten bedeuten seltener wechselnde Gesichter und damit mehr Kontinuität im Alltag“, so Edel. Und je länger die Pflegekräfte bei den Bewohner:innen vor Ort seien, desto intensiver könnten sie auf sie eingehen.

    Das Interesse unter den Mitarbeitenden am neuen Arbeitszeitmodell sei groß gewesen, so der Personalleiter. In manchen Wohnbereichen hätten sich bis zu 65 Prozent der Mitarbeitenden, die für das neue Modell in Frage kommen, dafür gemeldet. Am 1. Oktober starten knapp 60 Mitarbeitende in die 4-Tage-Woche.