Auszubildender Daniel M. ist wieder auf freiem Fuß.
Gestern Abend (26. Februar) hat das bayerische Innenministerium die für Dienstagmorgen geplante Abschiebung des 26-jährigen Pflege-Azubis ausgesetzt.
Am Wochenende war bekannt geworden, dass Daniel M. in der Justizvollzugsanstalt Hof inhaftiert ist und am frühen Morgen des 27. Februar in den Kongo abgeschoben werden sollte. Seitdem hatten sich Mitarbeiter:innen der gesamten MÜNCHENSTIFT, Politiker:innen der Landeshauptstadt München und lokale Flüchtlingsorganisationen für den Auszubildenden eingesetzt.
"Wir sind froh und glücklich, dass Herr M. wieder bei uns ist. Ohne Auszubildende und Fachkräfte aus dem Ausland würde unser Pflegesystem zusammenbrechen", sagt MÜNCHENSTIFT-Geschäftsführerin Renate Binder, "auch menschlich wäre eine Abschiebung eine Tragödie gewesen". "Wir geben Daniel M. jetzt alle Zeit, die er braucht, um sich zu erholen und das Erlebte zu verarbeiten. Sobald er sich wieder fit fühlt, kann er seine Ausbildung bei uns fortsetzen."
David S., bei der MÜNCHENSTIFT Ansprechperson und Betreuer für die Auszubildenden zum Pflegefachhelfer und damit auch für Daniel M. zuständig ist, hat alles miterlebt. Er war dabei, als Daniel M. am Freitag bei einem regulären Termin in der Ausländerbehörde Neuburg / Schrobenhausen festgenommen wurde und er war es auch, der Daniel M. spät in der Nacht in der Justizvollzugsanstalt Hof abgeholt und nach Hause begleitet hat. "Gestern Abend ist mir ein Stein vom Herzen gefallen. Es kann nicht sein, dass wir gerade die Menschen, die wir in diesem Land so dringend brauchen, so behandeln", so David S. Er fügt hinzu: "Danke für die schnelle Hilfe aller Unterstützer:innen und die dahinter stehende Solidarität für unseren Auszubildenden. Es ist großartig zu sehen, was Menschen und ihre Netzwerke erreichen können, wenn sie füreinander da sind."